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Nach ihrer Abschiedsvorstellung lag Claire Watson nachts um halb eins in ihrem Garten im Liegestuhl. „Ich sah in die Sterne und dachte plötzlich: wie schön, daß ich mich nun nicht mehr der Nachtluft wegen um meine Stimme sorgen muß.“

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„Ich gehe heiter und voller Dankbarkeit für die wunderbaren Münchner Jahre“, bemerkt sie auf die Frage, ob sie an ihrem Abschiedsabend bedrückt gewesen sei. „Nein, ich war glücklich über meinen Entschluß, ich war ganz gelöst.“ Nachts um halb eins liegt sie in ihrem Garten im Liegestuhl. „Ich sah die Sterne und dachte plötzlich: wie schön, daß ich mich nun nicht mehr der Nachtluft wegen um meine Stimme sorgen muß.“&nbsp;Voller Vorfreude denkt sie an die nahe Zukunft. „Jetzt freue ich mich auf mein Privatleben. Schließlich bin ich fünfzig, habe fünf Kinder und bin schon Großmutter. Ich möchte Neues erleben und lernen. Ich möchte endlich in aller Ruhe Symphonien hören, Museen besuchen, ins Theater gehen. Das Leben hat so vieles anzubieten.“&nbsp;Viel Zeit sollte ihr hierfür nicht mehr bleiben.&nbsp;1985, im Alter von 61 Jahren, kommt die niederschmetternde Diagnose: Gehirntumor, inoperabel. Wie sie selbst und ihre Familie damit zurechtkommen, bleibt ein Geheimnis. Nach außen hin hat sich Claire wie immer unter Kontrolle, so dass weder die Nachbarschaft noch die Dorfgemeinschaft etwas bemerken. Umsichtig regelt sie nun alles Notwendige, insbesondere die finanzielle Absicherung ihres Sohnes Thomas.&nbsp;Claire Watson stirbt am 16. Juli 1986.&nbsp;Sie wird auf dem Dorffriedhof in Holzhausen beigesetzt. Ihren Grabstein ziert ein auffälliges, keltisches Kreuz. Solche Kreuze sind normalerweise in Irland oder Schottland anzutreffen. Möglicherweise deutet dieses Insignum auf die Herkunft von Claires Vorfahren väterlicherseits hin. Ihr Geburtsname McLamore weist auf die britische Insel oder Irland.&nbsp;Ihre Tochter Bronwyn verlässt Bayern bereits nach dem Abitur, um in ihr Geburtsland zurückzukehren. Zunächst studiert sie Kunst im „Art Institute of Chicago“, dann entscheidet sie sich zusätzlich für eine Ausbildung in der Krankenpflege, wo sie arbeitet, bis sie ein Keramikstudio eröffnet. Sie lebt heute in North Carolina.&nbsp;David Thaw indes hält es nicht lange alleine aus. Wenige Jahre nach Claires Tod heiratet er die bekannte Profi- Tennisspielerin und deutsche Meisterin Helga Hösl, geb. Schultze (1940 – 2015), die auch als Autorin tätig ist, und wohnt fortan mit ihr in Holzhausen. Im Jahre 2006 zieht Thomas Thaw nach München. Am 9. November 2006 stirbt David Thaw im Alter von 78 Jahren in Frankfurt/Main. Er wird im Grab seiner ersten Frau Claire in Holzhausen beigesetzt.&nbsp;Sofort nach Davids Tod zieht Helga Hösl-Thaw, die sich in Holzhausen nie wohl gefühlt hatte, nach München. Wenige Jahre später verkauft sie das Haus. Sie stirbt 75-jährig am 12. September 2015 und findet ihre letzte Ruhe auch auf dem Holzhauser Dorffriedhof.&nbsp;Schließlich verstirbt Thomas Thaw am 18. August 2016 in München und wird zunächst ebendort bestattet. Eine von Helga Hösl-Thaws Töchtern aber lässt ihn später in das Familiengrab in Holzhausen umbetten.&nbsp;„Die Münchener danken ihr viel und werden sie nicht vergessen“, bemerkt Helga Schmidt in ihrem Nachruf. Sie sollte Recht behalten. Am 16. November 2006 wird im Stadtteil Neuhausen-Nymphenburg eine Straße nach Claire Watson benannt.&nbsp; &nbsp;

1976, nach ihrem Rückzug von der Bühne im Alter von 52 Jahren, zieht der gefeierte Opernstar Claire Watson, alias die „Marschallin“, erleichtert Bilanz.

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Künstler

Claire Watson

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