Der wichtigste Aspekt zu dieser Malergruppe gehören zu wollen, war größere Formate an Leinwandgemälden ausstellen zu können.&nbsp;Auf die etablierten Künstler und deren Gruppierungen einzugehen, vermeide ich mit dem Hinweis, dass junge Künstler durch Vereinigungen leichter Zugang zu öffentlichen Ausstellungen erreichen konnten. Um überhaupt wahrgenommen zu werden, muss man die Schöpfungen der Künstler sehen können. Oftmals sind die Juroren für Ausstellungen ausschließlich etablierte Künstler, die andere auch von der Akademie anerkannte Maler negierten. Ein Kunstschaffender allein erreicht nichts, aber mehrere zusammen kann man dann nicht übersehen, wenn Qualität erkennbar ist.Die Zeitschrift „<internallink data-slug="jugend-muenchner-illustrierte-wochenschrift-fuer-kunst-und-leben" data-label="Jugend - Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben (Story)" data-kind="story" data-internal-id="44">Jugend</internallink>“ war ein Tummelplatz für junge Künstler, die sich dort oder durch die Kenntnis ihrer Abbildungen auf der gleichen Welle gewusst haben. Hinzu kommt der Einfluss des Akademieprofessors Paul <internallink data-slug="hoecker-schueler" data-label="Hoecker Schüler (Story)" data-kind="story" data-internal-id="119">Hoecker</internallink>. Seine Arbeitsweise im Freien beeinflusste seine Studenten und auch solche, die nur davon hörten. Die Maxime des Arbeitens unter freiem Himmel, in der Weite der Natur sprengte auch manch akademische Fesseln, die noch dazu von dem sich von anderen konventionellen Beschränkungen lösen wollenden Professor unterstützt wurden. Von allzu strengen Regeln losgelöst ermunterte Hoecker alle zwölf Maler sich lediglich der Natur zu unterwerfen. Offenbar gelang das!&nbsp;<figure class="image"><img src="https://adm.kuk.art/uploads/LEO_PUTZ_PICKNICK_CC_BY_SA_BSTGS_8333_851174a551.jpg"><figcaption>Leo Putz, Picknick, 1904, Öl auf Leinwand, 187,5 x 195,5 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München</figcaption></figure>Ein besonderes Zeichen waren die Sonnenflecken, die Helligkeiten auf Gegenstände und Personen dadurch warfen, dass durch das Geäst der Bäume das Licht ungefiltert in leuchtenden Flecken auf Partien auftraf.&nbsp;<figure class="image"><img src="https://adm.kuk.art/uploads/Adolf_Muenzer_Abseits_vom_Fest_o_J_Oel_auf_Leinwand_245x206cm_Sammlung_Florian_Muenzer_008db7ad2d.jpg"><figcaption>Adolf Münzer, Abseits vom Fest (Waldfest), o. J., Öl auf Leinwand, 245 x 206 cm, Privatsammlung Münzer, © Florian Münzer</figcaption></figure>Das gibt einen besonderen Effekt auf Kleidung von Damen oder am Erdboden, wie „Abseits vom Fest“ bei Adolf Münzer oder „Kastanien mit Herbstlaub“ von Leo Putz oder „Dame im Kahn“ bei Adolf Höfer oder „Die Jünglinge“ von Franz Wilhelm Voigt.&nbsp;<figure class="image"><img src="https://adm.kuk.art/uploads/B_103_Frau_Kayser_im_Kahn_42136940e9.jpg"><figcaption>Adolf Höfer, Frau Kayser im Kahn, o. J., Öl auf Leinwand, 80 x 87 cm, Privatbesitz</figcaption></figure>Letzterer hat zwar die besonnten Flecke weiterhin nicht mehr wiederholt, aber dem Lichteinfall hat er, wie alle anderen Schollemaler, ganz besondere Beachtung geschenkt. Außer den Genannten gehören dazu: <internallink data-slug="erich-erler" data-label="Erich Erler (Artist)" data-kind="artist" data-internal-id="1">Erich Erler</internallink>, <internallink data-slug="robert-weise" data-label="Robert Weise (Artist)" data-kind="artist" data-internal-id="19">Robert Weise</internallink>, Reinhold Max Eichler, <internallink data-slug="walter-georgi" data-label="Walter Georgi (Artist)" data-kind="artist" data-internal-id="8">Walter Georgi</internallink>, Walther Püttner, Gustav Bechler und Max Feldbauer.Der auffallend hellen Farbigkeit widmeten sich die Schollemaler und zeigten dadurch das Abrücken von brauner Farbigkeit. Dem sanften Ton-in-Ton setzten sie klares Blau und fast grelles Orange, wie beim Stephanireiter von Fritz Erler, entgegen.&nbsp;<figure class="image"><img src="https://adm.kuk.art/uploads/Erler_Fritz_Ausritt_im_Winter_o_J_Oel_auf_Leinwand_76x126cm_Privatbesitz_33b0b6a3a6.jpg"><figcaption>Fritz Erler, Ausritt im Winter (Stephanireiter), o. J., Öl auf Leinwand, 76 x 126 cm, Privatbesitz</figcaption></figure>Über die befreite, nur von der Natur abgeschauten Farbigkeit müsste länger Beweis geführt werden, genau wie der naturnahen Darstellungsweise. Die gilt es im Gegensatz zu anderen Bestrebungen hervorzuheben und nicht durch spätere Sichtweisen in Frage zu stellen.&nbsp;Den Ansatz zu einer unverstellten Neubewertung sehe ich exakt da. Es ist wünschenswert, die Zeit von 1899 bis 1911, die „Schollezeit“, neu und mit den Realismus positiv wertendem Urteil zu bedenken.Auf YouTube können Sie einer 9-minütigen Darstellung der <a href="https://www.youtube.com/watch?v=2MiTb18AIwc">Künstlervereinigung „Scholle“</a> durch Hartfrid Neunzert folgen.

Eine Künstlergruppe wie die „Scholle“ wirklich zu beurteilen, ist schon deshalb schwierig, da ihr Zusammenschluss weder eindeutig festgelegt ist, noch ihre Ziele klar formuliert gewesen sind.

Scholle

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Die „Scholle“: Eine Einordnung

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