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Als Werbegrafikerin schuf die Künstlerin unter anderem das bekannte Pfanni-Mädchen. Neben ihrer Tätigkeit in der Werbung illustrierte sie aber auch Kinderbücher und Märchen. All diese Zeichnungen schlummerten jahrzehntelang vergessen auf dem Dachboden, bis sich ihr Neffe daran erinnerte und sie der JES Kulturstiftung zur Verfügung stellte.

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<h5>Butter und Fleisch für ein Grundstück</h5><p>Das erfährt in der unmittelbaren Nachkriegszeit auch der junge Diplom-Ingenieur Christian Wirth, der seine Eltern dabei unterstützen möchte, eine dauerhafte Bleibe in der Nähe von München zu finden.&nbsp;</p><p>Aus Studientagen kennt er den Kommilitonen Wolfgang Münzer, Sohn des bekannten Malers Adolf Münzer, der im idyllischen Holzhausen am Ammersee wohnt. Der Studienfreund hilft durch die Vermittlung eines Grundstückes aus dem Besitz seines Vaters. Zwar ist es ein sumpfiger Flecken, der wohl als „saure Wiese“ durchgehen würde, in dieser prekären Situation ist er aber dennoch hochwillkommen.&nbsp;</p><p>Die schwere und karge Nachkriegszeit erfordert auch in Kaufangelegenheiten eine der kritischen Zeit angepasste Fantasie. Und so verkauft Adolf Münzer das Nachbargrundstück nicht für Geld, sondern für dringend benötigte Naturalien. In welchem Umfang und für welche Zeitdauer diese Reichnisse erbracht werden müssen, kann heute nicht mehr ermittelt werden.</p><h5>Familienzeit am Ammersee</h5><p>Dieses Grundstück stellt Christian Wirth seinen Eltern für Wohnzwecke zur Verfügung. Dazu muss es zunächst einmal aufgefüllt werden. An einen Hausbau ist in diesen an Mangel reichen Zeiten nicht zu denken.&nbsp;</p><p>So wird ein Bauwagen organisiert, der die folgenden Monate als Zufluchtsort dienen soll. Aus den Monaten werden aber Jahre – es sind indes Jahre relativer Zufriedenheit. Diese primitive Behausung liegt nur ein paar Steinwürfe von den Künstlerhäusern der ehemaligen Scholle-Maler entfernt. Neben Karl und Maria Wirth kommt auch ihre Tochter Emma immer wieder für längere Zeit an den Ammersee, um bei den Eltern zu wohnen. Mitte der 1950er Jahre stößt auch der Enkel und Neffe Klaus dazu und komplettiert das Kleeblatt, das fortan mehrere Jahre zu viert im Bauwagen lebt, bis das neu zu erbauende Haus bezogen werden kann.</p><p>Dazu verkaufen der Pensionist Karl Wirth und seine Frau ihr Haus in Bamberg zu einem mittleren fünfstelligen Betrag. Sie sind nun finanziell so liquide, dass sie einen Neubau in Holzhausen finanzieren können. Im Jahre 1954 können sie einziehen. In diesem Jahr gibt auch Emma ihre Wohnung in der Pienzenauerstraße in München auf und zieht endgültig an den Ammersee.&nbsp;</p><p>Ab dem 7. Mai 1954 ist sie in Holzhausen gemeldet. Dort geht sie zunächst weiterhin ihrer Kunst nach – skizziert, zeichnet und malt.</p><figure class="image"><img src="/uploads/G3a_Wirth_Emma_Petrus_Tusche_Bleistift_Aquarell_6x8cm_Privatbesitz_JES_Kulturstiftung_web_3b9506fcd2.jpg"><figcaption>Emma Wirth, Petrus, o. J., Tusche, Bleistift, Aquarell, 6 x 8 cm, Privatbesitz, © JES Kulturstiftung</figcaption></figure><figure class="image"><img src="/uploads/G3c_Wirth_Emma_Zwetschgenmanderl_unter_Tannenzweig_Tusche_Guache_21x17_5cm_Privatbesitz_JES_Kulturstiftung_web_c040d56e1a.jpg"><figcaption>Emma Wirth, Zwetschgenmanderl unter Tannenzweig, o. J., Tusche, Gouache, 21 x 17,5 cm, Privatbesitz, © JES Kulturstiftung</figcaption></figure><figure class="image"><img src="/uploads/G3d_Wirth_Emma_Nikolaus_Schlitten_Bleistift_Aquarell_31_5x24cm_Privatbesitz_JES_Kultufstiftung_web_037d539ee1.jpg"><figcaption>Emma Wirth, Nikolaus auf Schlittenfahrt, o. J., Bleistift, Aquarell, 31,5 x 24 cm, Privatbesitz, © JES Kulturstiftung</figcaption></figure><p>Im Keller des Hauses richtet Christian Wirth, mittlerweile professioneller Fotograf, ein Fotolabor ein, in dem seine Schwester Emma die Filme entwickeln kann, die er ihr jedes Wochenende bringt. Er kommt regelmäßig und bleibt immer von Freitag bis Montag. Den Besuch seines Sohnes und seiner Eltern verbindet er so mit seinen beruflichen Erfordernissen. Seine Frau bleibt in München, Differenzen mit ihrer Schwägerin halten sie nach Aussagen ihres Neffen von häufigeren Zusammenkünften ab.<br><br><br>&nbsp;</p>

Gut vernetzt zu sein, zahlt sich zu allen Zeiten aus.

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Zu viert im Bauwagen

Künstler

Emma Wirth

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