Typisch „Scholle“

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Reinhold Max Eichler, Ackernder Bauer mit Städterin, o. J., Öl auf Pappe, 24 x 29 cm, Privatbesitz, © Stephan Wagner
„Ackernder Bauer mit Städterin“ schreibt Reinhold Max Eichler mit Bleistift auf die Rückseite der Malpappe. Sie ist nur 24 cm × 29 cm groß. Die Darstellung zeigt auf, dass jeder seine eigene Scholle zu bebauen hat. Der von hinten in leicht gebückter Haltung wiedergegebene Landmann, der den von zwei Tieren gezogenen Pflug hält und die in Weiß gekleidete Städterin, die einen großen gelben Blumen- oder Gräserstrauss, vielleicht Goldruten, im Arm trägt. Das Sujet könnte auch von Walter Georgi sein, aber der Künstler hat auch auf der Malseite unten mit R.M. Eichler allerdings ohne Jahresangabe signiert. Das kleinformatige Gemälde erinnert an die Zeilen von Michael Georg Conrad, in denen er den eigenen Boden, die eigene Scholle zu bebauen aufruft. Das Gedicht heißt „Salve Regina“ und enthält die Zeilen: „Mußt Deine eigene Scholle beackern, die siebengescheiten Nachbarn laß gackern!“Hartfrid NeunzertAddendum:Das Gedicht von Michael Georg Conrad heißt „Zuspruch“ und ist in seinem Lyrischen Zyklus mit dem Titel 'Salve Regina' 1899 erschienen. Die betreffende Zeile lautet: „Mußt deinen eigenen Boden beackern, die siebengescheiten Nachbarn laß gackern."Franz Wilhelm Voigt, Vorstandsmitglied der Künstlervereinigung „Scholle“, bat Michael Georg Conrad darum, das Wort 'Boden' durch das Wort 'Scholle' ersetzen zu dürfen.
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