Hanna Weil (geb. Johanna Speckner) hatte ein wechselvolles Leben und war dreimal verheiratet. Sie war eine vielseitige und hochbegabte Künstlerin. Besonders hervorzuheben sind ihre äußerst detailreichen
 Elfenbeinreliefs und hervorragenden Figuren, mit denen sie sich mehrfach an den Jahresausstellungen (1928-1930) im Münchner Glaspalast beteiligte. 
Krippenfiguren von Hanna Weil, die sie in den späten 1940er Jahren fertigte, fanden sogar ihren Weg ins Weiße Haus.

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Ebenso sind die Gründe nicht überliefert. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass der Nationalsozialismus und der drohende Krieg wesentliche Gründe für die Emigration im März 1939 waren.York Fischer entstammte einer deutschstämmigen Familie aus Philadelphia. 1930 war er auf Veranlassung seiner Mutter, Helene Koerting-Fischer, einer kunstaffinen und wohlhabenden Industriellen, zu Hanna nach Holzhausen an den Ammersee gekommen, um sich bei ihr als Bildhauer ausbilden zu lassen. Ab April 1932 waren er und Hanna verheiratet.Auf der Passagierliste der S.S. Europa finden sich die Angaben zur Abfahrt am 31.03.1939 von Bremen und zur Ankunft am 07.04.1939 in New York. Als Passagiere Nummer 13 und 14 der Touristenklasse sind der amerikanische Staatsbürger York Fischer und die staatenlose Johanna Fischer aus Deutschland vermerkt. Beider Namen finden sich auch in den Einreiselisten vom 07.04.1939.In den USA angekommen, bezog das Ehepaar ein steinernes Farmhaus aus dem 18. Jahrhundert in der Gemeinde Hilltown in Pennsylvania, ca. 50 Kilometer entfernt von Philadelphia. Das Grundstück umfasste 77 Morgen Land. Möglicherweise war das Haus ein verspätetes Hochzeitsgeschenk von Helen Koerting-Fischer und Adalbert Fischer, den Schwiegereltern.Hanna musste jedoch noch einmal nach Deutschland zurückkehren, denn alle drei &nbsp;Kinder waren in Deutschland zurückgeblieben. Gemeinsam mit den beiden jüngeren, Johannes Adalbert („York“) und Helene Barbara, reiste sie im September 1939 erneut nach Amerika. Hanlo, die Tochter aus Hannas erster Ehe mit Otto Weil, blieb bei den Großeltern in München und reiste erst am 23. Januar 1940 mit der Conte di Savoya von Genua nach New York.&nbsp;Die Atlantiküberquerung im September 1939 mit den beiden Kindern gestaltete sich dieses Mal schwieriger und auch gefährlich, wie folgender Vorfall verdeutlicht: &nbsp;Am Nachmittag des 03. September 1939 hatte das deutsche U-Boot U 30 das Kreuzfahrtschiff Athenia vor der Nordwestküste Schottlands torpediert, wobei 112 Zivilisten den Tod fanden. Daher reiste Hanna mit ihren Kindern von dem neutralen schwedischen Hafen Göteborg aus mit der S.S. Drottningholm.&nbsp;Unter dem Namen Hanna Körting-Fischer finden wir sie, ebenso wie die beiden Kinder aus zweiter Ehe, auf der Passagierliste vom 12.09.1939 und auf der Einreiseliste in die USA vom 22.09.1939.&nbsp;<figure class="image"><img src="https://adm.kuk.art/uploads/Hanna_Weil_auf_Passagierliste_1939_e1caa0b1f3.png"><figcaption>Passagierliste (Auszug), S.S. Drottningholm, 12. Sept. 1939</figcaption></figure>Als dauerhafter Wohnsitz ist für die Künstlerin Philadelphia vermerkt.

Wann genau Hanna und ihr zweiter Ehemann York Fischer den Entschluss fassten, in die USA auszuwandern, ist nicht belegt.

Abenteuerliche Auswanderung in die USA

Künstler

Hanna Weil

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