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Eduard Thöny war einer der wichtigsten Zeichner und Karikaturisten der Münchner satirischen Wochenzeitschrift „Simplicissimus“, für die er von 1896 - 1944 arbeitete. Thönys Technik war brillant, er zeichnete mit Bleistift oder Kohle, Tusche und Deckweiß in schwungvoller Handschrift. 

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Eduard Thönys Familie wurde gleich zwei Mal von einem verheerenden Feuer heimgesucht.&nbsp;Wie berichtet wurde, versuchte im Jahr 1913 Maria Wiesmüller, die erste Ehefrau Eduard Thönys, ihre nassen Handschuhe über einem Feuer im Garten zu trocknen. Dabei fing ihre Kleidung Feuer! Obwohl Eduard Thöny sofort zu Hilfe eilte und seine Frau in eine Münchner Klinik gebracht wurde, erlag sie kurz darauf ihren schweren Brandverletzungen.&nbsp;31 Jahre später – am 11.4.1944 um 5:20 Uhr – brach im Wohnhaus Eduard Thönys in Holzhausen ein Feuer aus, das vermutlich durch einen Kurzschluss entstanden war. (Im gezeigten Einsatzbericht der Feuerwehr ist der 11. März genannt. Offensichtlich brannte es aber in der Nacht nach Ostermontag, am 11. April morgens um 5:20 Uhr, weil der Bericht über den Brand mit Hinweis auf dieses Datum in der Tageszeitung am 12. April 1944 erschien.) Thöny und seine Enkelin konnten von Nachbarn aus dem oberen Stockwerk gerettet werden.&nbsp;<h6>Kurz darauf traf die Riedener Feuerwehr ein. Doch die einzige Ausrüstung, die die 20 Mann dabei hatten, war eine Leiter!&nbsp;</h6>Bis die Verstärkung aus Utting eintraf, halfen sie Thöny und einigen mutigen Bauern dabei, etliche Möbel, allerlei Inventar und Wertgegenstände aus dem Haus zu retten, während über ihren Köpfen der Dachstuhl bereits lichterloh brannte.&nbsp;Als die Uttinger Feuerwehr schließlich um 5:45 Uhr mit einer Saug- und Druckspritze anrückte, brachte sie den Brand soweit unter Kontrolle, dass am Ende zwar das komplette Haus abbrannte, die Einrichtung aber weitgehend in Sicherheit gebracht werden konnte.&nbsp;Noch Jahre später wurde im Dorf gemutmaßt, was der Grund für das vollständige Abbrennen des Hauses gewesen sein könnte – immerhin war die Uttinger Feuerwehr innerhalb kürzester Zeit vor Ort gewesen. Die einen führten als ausschlaggebend ins Feld, es sei die Tatsache, dass der Dachstuhl bei ihrem Eintreffen bereits gänzlich in Flammen gestanden habe. Die anderen sagten, die Schläuche seien zu kurz gewesen, sodass das Löschwasser das Haus kaum erreicht hatte. Wiederum andere meinten, es habe daran gelegen, dass die Feuerwehrleute auf dem Grundstück den unterirdischen Weinkeller von Thöny entdeckt hätten und innerhalb kürzester Zeit sturzbetrunken gewesen seien.&nbsp;Welche Erklärung die richtige ist, darüber kann bis heute nur spekuliert werden.&nbsp;Das Haus in der Eduard-Thöny-Straße 31 wurde noch im selben Jahr unter der Leitung des Schondorfer Architekten Helmut Gradl mit den damals zur Verfügung stehenden bescheidenen Mitteln wieder aufgebaut. Nachdem Gradl im Sommer 1944 zum Militär eingezogen worden war, gab er noch “aus dem Felde schriftliche Anweisungen für die Fertigstellung, bis er am 20.08.1944 gefallen ist" (Peter Gradl). Das Thöny-Haus wurde 2021 liebevoll saniert.&nbsp;

Zwei verheerende Brände bei Eduard Thöny

Künstler

Eduard Thöny

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