Der Maler Franz Wilhelm Voigt  war ein engagiertes Mitglied der Künstlergruppe „Scholle“.  
Er war als Illustrator für die Zeitschrift „Jugend“ tätig und beteiligte sich bis Mitte der 1920er Jahre an zahlreichen Ausstellungen. Der unermüdlichen Recherche seines Großneffen und dessen Ehefrau ist es zu verdanken, dass der Maler dem Vergessen entrissen wurde. Etwa 160 Gemälde sind mittlerweile bekannt. Sie bilden vermutlich nur einen Teil des Gesamtwerks. 

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Dieses eher unscheinbare kleine Gemälde von Franz Wilhelm Voigt zeigt ein historisch sehr interessantes Motiv, die Wallfahrtskirche St. Rasso in Grafrath.Im Vordergrund fließt bildparallel die Amper. Der Mittelgrund zeigt den Uferbewuchs und eine gelbe Fläche, vielleicht ein abgeerntetes Feld oder eine ausgedörrte Wiese. Rechts am Bildrand erhebt sich eine zartbelaubte Birke und links hinter dichten Büschen steht die titelgebende Kirche.&nbsp;Voigt zeigt das barocke Kirchengebäude nur zum Teil, nämlich die flach geschlossene Eingangsseite mit Dachreiter im Westen.&nbsp;Graf Rasso war der früh als heilig verehrte Ahnherr der Grafen von Andechs und Grafen von Dießen, der im 9. oder 10. Jahrhundert gelebt hatte. Auf ihn selbst geht die Stiftung eines Benediktinerklosters mit angrenzender Kirche auf der Amperinsel Wörth zurück. Hier wurde er auch bestattet. Um die kleine Kirche mit seinem Grab, die auch dem Ort Grafrath den Namen gab, entwickelte sich eine regionale Wallfahrt.Der heutige Bau wurde 1695 geweiht, die Ausstattung im Stile des Rokoko datiert auf etwa 1750.&nbsp;Sie stammt von den bedeutendsten Künstlern der bayerischen Barockkunst.Als Baumeister wurde der bekannte Vorarlberger Baumeister Michael Thumb beauftragt. Die Innenausstattung geht unter anderem auf &nbsp;Johann Michael Fischer und die Wessobrunner Johann Michael Feichtmayr und Johann Georg Üblher zurück.Im Inneren dieser reich ausgestatteten Kirche befindet sich noch heute das Grab von St. Rasso.&nbsp;Nach 2004 - zur Wiedereinweihung nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten - wurde der Rasso-Pilgerweg rund um den Ammersee eingerichtet.Das Gemälde, das von den Nachkommen Voigts aus dem Kunsthandel erworben werden konnte, zeigt rückseitig einen Zeitungsausschnitt mit Informationen zur Kirche und auf dem Spannrahmen eine handschriftliche Aufschrift mit Hinweis auf einen Vorbesitzer: „Eigentümer C. H. Müller, 1937.“&nbsp;

Mehrfach malte Voigt Motive in der Nähe des Ammersees, so Landschaften an der Amper und im Ampermoos.

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Die Wallfahrtskirche St. Rasso in Grafrath

Künstler

Franz Wilhelm Voigt

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