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Eduard Thöny war einer der wichtigsten Zeichner und Karikaturisten der Münchner satirischen Wochenzeitschrift „Simplicissimus“, für die er von 1896 - 1944 arbeitete. Thönys Technik war brillant, er zeichnete mit Bleistift oder Kohle, Tusche und Deckweiß in schwungvoller Handschrift. 

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Darin beschreibt er, wie Künstler und Intellektuelle an der sonntäglichen Kaffeetafel bei entkoffeiniertem Kaffee und Rahmstrudel über Politik, Philosophie und Fragen zur deutschen Gesellschaft nach dem Ersten Weltkrieg und die Rolle des Künstlers diskutierten.&nbsp;Für die Protagonisten aus Holzhausen verwendet Kühn Pseudonyme: Der Architekt Wilhelm Hollweck tritt als „Binsing“ in Erscheinung, der Maler Fritz Erler als „Handler“, Adolf Münzer als „Professor Noak“ und Eduard Thöny als „Leitner“.&nbsp;In einer Passage schildert der Autor - alias „Hans Hauss“ - wie „Leitner“ ihm an einem sonnigen Sonntag nach Ende des Ersten Weltkriegs ein eigenartiges Angebot unterbreitet habe. Dabei liefert er auch eine eindrückliche Beschreibung von Eduard Thönys natürlich eleganter Erscheinung.&nbsp;„Erstaunt, weil ich das Tor nicht hatte aufgehen hören, drehte ich mich um und sah Leitner mit seinem großen Hut und seiner langen Virginia auf mich zukommen, lang, schmal, elegant, die linke Hand wie immer in der Hosentasche.&nbsp; ‚Lassens Ihnen net stören‘, sagte er, ‚ich setz mich derweil auf die Bank.‘ Ich tat noch ein paar Striche, hörte dann auf und begrüßte ihn. Meine Arbeit gefiel ihm außerordentlich, was mir […] recht lieblich einging. Wen sollte es nicht freuen, von einem der hervorragendsten Zeichner gelobt zu werden? Dazu bot er mir noch eine Virginia an. […]Er fuhr mit der Rechten ein paar mal von oben nach unten und umgekehrt über sein schwarzes Schnurrbärtchen und sagte: ‚Also Herr Hauss, abgesehen von der Einladung zum Kaffee, die ich Ihnen und Ihrer Gattin überbringen sollte […], habe ich ein besonderes Anliegen. Ich habe vom Presseamt Berlin eine Aufforderung erhalten, im besetzten Gebiet, Essen, usw. zu zeichnen, zu hören, zu schreiben. Meine Frau laßt mich absolut net fort, kommt mir mit meinen Kindern dazwischen gefahren und sieht mich schon füsiliert, gehängt und derschlagen. Möchten Sie das vielleicht machen? Bezahlt wird selbstverständlich gut, Ihre Art zu zeichnen halte ich für ausgezeichnet für die Sache, namentlich die Auslandspropaganda, mit einigen Wassern sind Sie ja gewaschen, sprechen französisch, naja und … natürlich, man hat den Kopf in der Schlinge. Was meinen Sie?‘“Weiter geht aus Kühns Romanfragment hervor, dass „Leitner“ zwar zunächst bereit war, die heikle Aufgabe zu übernehmen, dann aber zögerte, sich in die Nähe des besetzten Ruhrgebiets zu begeben und die Sache schließlich im Sande verlief.&nbsp; &nbsp;

Im Nachlass des Malers Kurt Kühn (1880-1957), der sich 1912 auf einem Seegrundstück in Holzhausen am Ammersee ein Haus erbaut hatte, befindet sich ein Textfragment zu einem „Holzhauser Schlüsselroman“.

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Eduard Thöny alias "Leitner"

Künstler

Eduard Thöny

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