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Eduard Thöny war einer der wichtigsten Zeichner und Karikaturisten der Münchner satirischen Wochenzeitschrift „Simplicissimus“, für die er von 1896 - 1944 arbeitete. Thönys Technik war brillant, er zeichnete mit Bleistift oder Kohle, Tusche und Deckweiß in schwungvoller Handschrift. 

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Eduard Thöny sollte auf Wunsch seines Vaters, der als freier Künstler gescheitert war und für die Mayer'schen Hofkunstanstalten arbeitete, auf die Kunstgewerbeschule in München gehen, um einen soliden Beruf zu erlernen. Also ging er 1883, am Tag der Aufnahmeprüfung, mit Block und Bleistift in die Richard-Wagner-Straße.&nbsp;<h6>Dummerweise hatte der Junge seinen Radiergummi vergessen und wurde nicht zur Prüfung zugelassen.&nbsp;</h6> In seiner Verzweiflung begab er sich in die damals bekannte Zeichenschule von Professor Gräf im Rosental, wo er seit 1881 privaten Unterricht genommen hatte. Dort traf er auf den Schulpedell, also den Hausmeister, der ihm folgenden Rat gab:&nbsp;„Da machen S‘ einfach gleich heut noch die Aufnahmeprüfung in die Kunstakademie, die b’stengas S‘ leicht“. (Thöny, S. 5f.)Gesagt getan.&nbsp;Eduard Thöny absolvierte die Prüfung und bestand sie. Am Abend informierte er den verdutzten Vater lakonisch über die Vorfälle. Er war erst siebzehn dreiviertel Jahre alt. Erst &nbsp;drei Jahre später nahm er das Studium wieder auf. Dass er in der Zwischenzeit einer praktischen Weiterbildung im Sinne des väterlichen Wunsches nachkam, kann angenommen werden.&nbsp;1886 wurde er zum Wintersemester Schüler an der Münchner Kunstakademie in der Naturklasse bei Gabriel von Hackl (1843-1926).Auch später noch nahm Thöny Korrekturen oder Modifikationen in seinen Zeichnungen meist mit Deckweiß und nur sehr selten mit einem Radiergummi vor. &nbsp;

Der vergessene Radiergummi

Künstler

Eduard Thöny

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