Hanna Weil (geb. Johanna Speckner) hatte ein wechselvolles Leben und war dreimal verheiratet. Sie war eine vielseitige und hochbegabte Künstlerin. Besonders hervorzuheben sind ihre äußerst detailreichen
 Elfenbeinreliefs und hervorragenden Figuren, mit denen sie sich mehrfach an den Jahresausstellungen (1928-1930) im Münchner Glaspalast beteiligte. 
Krippenfiguren von Hanna Weil, die sie in den späten 1940er Jahren fertigte, fanden sogar ihren Weg ins Weiße Haus.

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In diesen Tagebüchern, die von 1929 - Juli 1930 und von April 1938 - 2. Juni 1941 datieren, notiert sie immer links die jeweiligen Ereignisse mit Datum und zuweilen auch den Wochentag und führt rechts häufig sehr akribisch Buch über Ausgaben und Einnahmen.Eines der Tagebücher beginnt am 19. Februar 1929 - am Tag des Todes von Otto Weil, ihrem ersten Mann - mit den Worten: „Otto gestorben, fünf Minuten vor halb ein Uhr.“&nbsp;In der Folge erfahren wir, dass die junge Witwe engeren Kontakt mit dem Ehepaar <internallink data-slug="eduard-thony" data-label="Eduard Thöny (Artist)" data-kind="artist" data-internal-id="5">Thöny</internallink> hatte, mit dem sie häufig im Auto nach München fuhr. Oft taucht der Name Wina auf. Dabei handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Wina Georgi, die Witwe des Malers <internallink data-slug="walter-georgi" data-label="Walter Georgi (Artist)" data-kind="artist" data-internal-id="8">Walter Georgi</internallink>. Kontakte bestanden ferner zur Familie Hollweck. Ein in München tätiger Architekt, Wilhelm Hollweck, nach dessen Plänen das Haus von Kurt Kühn erbaut wurde, hatte in der Seeholzstraße 8 in Holzhausen eine Villa. Über viele Jahre verkehrte Hanna regelmäßig mit der Familie Hugo und Tilde Binder, sowie deren beiden Söhnen aus Schondorf. Einmal wird auch die Familie Münzer erwähnt und ebenso der Industrielle Otto Werner mit seiner Gattin Kaya.&nbsp;Auffallend ist das rege soziale Leben mit regelmäßigen Fahrten nach München. Dort kaufte man nicht nur ein, sondern traf sich mit zahlreichen Bekannten, ging in Restaurants zum Essen, zum Tanz und in Konzerte, ins Theater oder ins Kino.&nbsp;In Holzhausen traf man sich täglich. Man besuchte sich gegenseitig zum Tee, zu Abendgesellschaften oder gemeinsamen Spaziergängen.Am 5. Mai 1930 schrieb Hanna in ihr Tagebuch: „Keine Besuche!“, anscheinend eine absolute Ausnahme.Interessant ist, dass in einem später entstandenen Tagebuch von 1938 nur noch Kontakte zur Familie Binder aus Schondorf und zu einer Familie Holzbauer erwähnt werden. Namentlich genannt sind Resi und Xaver Holzbauer, sowie Hans Holzbauer (1898 – 1939) und seine Frau Anita. Hans ist vermutlich der Architekt, der 1937 das Riederauer Rathaus erbaute.&nbsp;Wir erfahren aber auch von den Dienstmädchen, die Hanna Weil beschäftigte, von zwei Hunden, der deutschen Dogge „Wotan“ und der Pudeldame „Dolly“. Auch zwei der ortsansässigen Bauernfamilien finden Erwähnung. So notierte Hanna Weil am 21. Mai 1938 „Rohrmoser Rechnung“ und am 24. Mai desselben Jahres „Von Wilhelms zum Namenstag Eier und eine Wurstdose erhalten“.Von besonderem Interesse sind natürlich die Einträge, die sich auf Kunstwerke beziehen und die Erwähnung von Ausgaben für Material und Verkäufe. &nbsp;So ist für den 18. Juni 1929 festgehalten: „Auftrag von Frau Koerting-Fischer aus Philadelphia erhalten, für eine Zigarettenschachtel 100 Stück fassend.“ Am 7. September 1929 erwähnte sie erstmals einen Besuch von York Fischer, ihrem späteren zweiten Ehemann, in ihrem Atelier.&nbsp; &nbsp;

Im Familienbesitz sind mehrere Tagebücher von Hanna Weil erhalten, die einen interessanten Einblick in das Leben der Künstlerin in Holzhausen und ihre sozialen Kontakte ermöglichen. 

Hannas Tagebücher

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Hanna Weil

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