Der geborene Saarländer Otto Weil lebte von 1923 bis 1928 einen Großteil des Jahres in Holzhausen am Ammersee. Sein Repertoire umfasste Gemälde von Industrieanlagen und die Darstellung arbeitender Menschen in seiner saarländischen Heimatregion. Daneben schaffte er zahlreiche Portraits. In den späteren Jahren am Ammersee prägten Landschaften und Badeszenen sein Schaffen.

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Der Dargestellte ließ sich als Johann Braun senior identifizieren. Es handelt sich um einen sog. Herrenbauer aus Haus Nr. 2, der die Jagd um Holzhausen gepachtet hatte. Es scheint, dass Johann Braun ein echtes Holzhauser Original gewesen sein muss. Jedenfalls hat auch der Maler <internallink data-slug="walter-georgi" data-label="Walter Georgi (Artist)" data-kind="artist" data-internal-id="8">Walter Georgi</internallink> ihn porträtiert und sein markantes Konterfei mit dem langen Bart ist auch in der Reihe der Apostel in der <internallink data-slug="kuppel-und-wandmalerei-im-dom-von-st-blasien" data-label="Kuppel- und Wandmalerei im Dom von St. Blasien (Story)" data-kind="story" data-internal-id="28">Domkuppel von St. Blasien</internallink> verewigt.Zu Otto Weils Porträt des Jägers existiert auch noch ein Kopie, die von dem Dießener Fassadenmaler Hartingberg 1972 angefertigt wurde.<figure class="image"><img src="/uploads/Zimmerschied_Der_Jaeger_Johann_Braun_o_J_Oel_auf_Leinwand_68x88cm_Kopie_nach_Otto_Weil_web_7d7ca595a6.jpg"><figcaption>[ohne Vorname] Hartingberg, Kopie nach dem Gemälde von Otto Weil, Der Jäger Johann Braun, 1972, Öl auf Leinwand, 68 x 88 cm, Privatbesitz, © JES Kulturstiftung</figcaption></figure>Der Hof von Johann Braun war einer der ältesten in Holzhausen. Die Hofstätte geht bis weit ins Mittelalter zurück. Heute ist das Anwesen aufwendig saniert und steht stattlich in unmittelbarer Nähe zur Kirche St. Ulrich.&nbsp;<figure class="image"><img src="/uploads/Der_Jaeger_Johann_Braun_mit_Sohn_und_Enkel_o_J_Familienarchiv_Braun_web_ad41eeca00.jpg"><figcaption>Der Jäger Johann Braun mit Sohn und Enkeln, o. J., Familienarchiv Braun</figcaption></figure>Auf einem Foto wohl aus dem Jahr 1941 ist der Jäger Johann Braun senior zu sehen mit seinem Sohn Johann Braun junior und den beiden Enkeln Rudolf und dem etwa fünfjährigen Eugen, genannt „Mandi“.&nbsp;Eugen Braun, heute weit über achtzig Jahre alt, kann sich noch gut an den Großvater erinnern. Als Bub sei er eigentlich nur beim Großvater gewesen. Denn jener hatte damals den Hof bereits an seinen Sohn übergeben und war im Austrag, also quasi im Ruhestand. Er beschreibt den Großvater als allseits beliebten Mann und passionierten Jäger, der auch durchaus gerne in den Wirtschaften rund um Holzhausen einkehrte. Seine Lieblingsgaststätte aber sei das Hotel Panorama unten an der Anlegestelle des Dampferstegs gewesen. Oftmals habe er den Enkel dorthin geschickt, um Bier zu holen. Der kleine Bub schleppte zwei Flaschen – damals waren es noch Literflaschen – des Weizinger Biers aus Landsberg am Lech im Rucksack nach Hause. „Mehr ging nicht“, sagte er in der Erinnerung. Einmal habe der Opa ihn von der Zigarre ziehen lassen und ihm sei schrecklich schlecht geworden.Auch wird berichtet, dass Johann Braun senior im Zweiten Weltkrieg sehr um die Verdunklung der Anwesen besorgt gewesen sei. Wenn er gegen Abend jemandem begegnete, sagte er immer: „Machad’s d Läda zu, d’Flieger komma“.&nbsp;Zu diesem Porträt eines Jägers hat sich erfreulicherweise im Nachlass des Künstlers eine Skizze erhalten.<figure class="image"><img src="/uploads/Weil_Otto_Skizze_zum_Bildnis_des_Jaegers_Johann_Braun_o_J_34x26cm_Privatsammlung_web_1e9598cfd9.jpg"><figcaption>Otto Weil, Skizze zum Bildnis des Jägers Johann Braun, o. J., &nbsp;34 x 26 cm, Privatsammlung</figcaption></figure>

Otto Weil - Portrait eines Jägers

Künstler

Otto Weil

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