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Eduard Selzam war der erste Künstler, der sich am Westufer des Ammersees niederließ. Möglicherweise war er es, der Professor Paul Hoecker, „den ersten modernen Lehrer“ der Akademie der Bildenden Künste München, und den Bildhauer Mathias Gasteiger für die Landschaft rund um Utting und Holzhausen begeisterte.

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Damit folgt auch er der Familientradition. Vielleicht ist dies als Zugeständnis an seine Familie zu verstehen. Es ist heute nicht mehr verifizierbar, wie seine Eltern auf den Berufswunsch „Maler“ reagierten. Man kann aber davon ausgehen, dass sich ihre Begeisterung in Grenzen hielt, da bisher kein anderes männliches Familienmitglied diesen ungewöhnlichen Weg wählte.Die Männer der Familie, insbesondere die Erstgeborenen, schlugen traditionellerweise die militärische Laufbahn ein. Nun lässt sich also Eduard zunächst wie seine Vorfahren und sein Bruder Carl in der Truppengattung „Kavallerie“ ausbilden. Im Range eines Rittmeisters verlässt er den aktiven Dienst in der Armee und wird Reserveoffizier. Den Titel wird er sein Leben lang führen, ausüben aber wird er später diese Profession nur während des 1. Weltkrieges in Frankreich.Eine Fotografie zeigt ihn am 27. Januar 1918 zusammen mit seinen Kameraden in Avernes.Wichtiger als militärische Ehren scheint ihm die Malerei zu sein. Er wird Mitglied der Münchener Secession und nimmt an zahlreichen Ausstellungen teil. Auch auf Auktionen werden seine Bilder verkauft, aber er muss mit einer wohlhabenden Familie im Rücken nicht von seiner Kunst leben. Außerdem entwickelt er im Laufe der Zeit einen inneren Groll auf die Käufer seiner Gemälde. Nach Aussagen von Familienangehörigen ärgert er sich über diese Leute, weil sie seiner Ansicht nach keine Ahnung von Kunst haben. So möchte er schließlich nichts mehr verkaufen, sondern nur noch für sich malen.Ab 1886 lässt er sich wohl endgültig am Ammersee nieder, zunächst in Unterschondorf. Angeblich ist es auch Eduard Selzam, der seinem Freund Paul Hoecker, mittlerweile Professor an der Akademie der Bildenden Künste in München, den Rat gibt, mit seinen Studenten am Ammersee die nun modern gewordene Plein-Air-Malerei zu betreiben. Hoecker kommt nachweisbar im Jahre 1893 und dann noch in späteren Jahren mit seinen Studenten nach Utting und Holzhausen.Im Jahre 1889 stirbt Eduard Selzam sen. und hinterlässt seinen beiden Söhnen ein beträchtliches Vermögen. Diese finanziellen Mittel ermöglichen Eduard den Kauf von Grundstücken und den Bau eines Schlosses. Damit erfüllt er sich einen Traum.<figure class="image"><img src="/uploads/Selzam_Schloessl_Wirtschaftsgebaeude6_Farbfoto_Selz_web_aa7a1b741b.jpg"><figcaption>Selzam Schlössl und Wirtschaftsgebäude, © F.-K. von Selzam</figcaption></figure>&nbsp;Zwischen 1889 und 1928 kauft er in Utting Grundstücke im Umfang von 20 Hektar. Laut Aussagen von Angehörigen kommen Bauern, Kleinbauern und Fischer jahrzehntelang zu Eduard Selzam, um Wiesen, Felder und Wälder zu verkaufen, wenn sie Geld benötigen. Mit dem Erwerb dieser Grundstücke und dem Bau eines großen Wohngebäudes und zahlreichen Nebengebäuden kann er jetzt Landwirtschaft betreiben. Er beschäftigt Knechte und Mägde, die sich um die Kühe, Ochsen, Pferde, Hunde und Hühner kümmern. Sogar ein Bienenhaus zur Imkerei lässt er aufstellen. Er lebt nun von der Landwirtschaft, zeitweise dem Verkauf seiner Bilder und dem Erbe. &nbsp;

In dem Jahrzehnt zwischen Studienbeginn (1877) und Heirat (1889) absolviert Eduard Selzam wohl zeitgleich seine militärische Ausbildung im Großherzoglichen 2. Dragoner-Regiment.

Vom Militär zur Malerei und zur Landwirtschaft

Künstler

Eduard Selzam

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