Malerei

<h5>1868</h5>Fritz Erler wurde am 15. Dezember 1868 im schlesischen Frankenstein geboren.&nbsp;&nbsp; Seine Eltern waren der königliche Kreissekretär Friedrich Louis Erler (1834 – 1888) und seine Frau Ernestine Auguste Berta, geb. Mayer (1831 - 1915?).&nbsp; Er hatte einen jüngeren Bruder, Erich Erler (1870-1946), der auch Maler wurde.<h5>1875&nbsp;</h5>zog die Familie nach Strehlen. Dort besuchte Fritz Erler das Gymnasium. &nbsp;

1886 Seine künstlerische Ausbildung begann Fritz Erler 1886 an der Königlichen Kunstschule Breslau in der Klasse von Professors Albrecht Bräuer (1830–1897), der unter anderem Freihandzeichnen unterrichtete.&nbsp; 1892 Ab 1892 hielt er sich in Paris auf, um seine Studien an der fortschrittlichen Académie Julian fortzusetzen. Seine Lehrer dort waren u.a. bei Gabriel Ferrier, Benjamin Constant und Adolphe William Bouguereau.&nbsp;1893 Angeregt durch den Pariser Jugendstil entwarf Fritz Erler kunstgewerbliche Gegenstände, wie Vasen, Glasfenster, Buchdeckel, später auch Möbel, Bühnen und Innendekoration.&nbsp; &nbsp;

1894Ende 1894 bezog Fritz Erler in der Findlingstraße 28 in München eine Atelierwohnung.&nbsp; Im selben Haus hatten auch damals bekannte Künstlerkollegen, wie Josef Niedermayer, Carl Strathmann, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_von_Salzmann">Alexander von Salzmann</a> und <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Adelbert_Niemeyer">Adelbert Niemeyer</a> und andere ihre Ateliers.&nbsp;1898 Zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn bestand ein wichtiger Kontakt zum Sammlerpaar Neisser in Breslau, für deren Villa Fritz Erler den Musiksaal und ein Teezimmer komplett mit Gemälden und Mobiliar ausstattete.&nbsp;Hier traf er auch bedeutende Zeitgenossen, wie Gerhart Hauptmann oder Richard Strauss, die er porträtierte.&nbsp; Der Schriftseller und Literaturnobelpreisträger Gerhart Hauptmann seinerseits setzte Fritz Erler in Gestalt des Malers Bernhard Kurz in seinem Roman „Der Narr in Christo Emanuel Quint” ein Denkmal.&nbsp;&nbsp;1896 Von der Gründung an bis 1917 war Fritz Erler ein vielbeschäftigter und wichtiger künstlerischer Mitarbeiter der Zeitschrift „Jugend“, die einer ganzen Kunstrichtung ihren Namen gab. So gestaltete er auch das Titelblatt der ersten Ausgabe vom 1. Januar 1896.<figure class="image"><img src="http://localhost:1337/uploads/jugend_9cc89a5c84.jpg"><figcaption>ABB. <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Fritz_Erler_(painter)">Fritz Erler</a>: Umschlag der Kunst- und Literaturzeitschrift "Jugend", Ausgabe Nr. 1 und 2/1896, 63 x 48,4 cm</figcaption></figure> &nbsp;

1899&nbsp; Fritz Erler gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Künstlervereinigung <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Scholle_(K%C3%BCnstlervereinigung)">„Scholle</a>“ und war deren Sprecher.1900 Beitritt zum Cococello-Club, der sich um den Künstler und Erfinder des gleichnamigen Saiteninstrumentes, Adelbert Niemeyer (<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/1867">1867</a>-<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/1932">1932</a>), gebildet hatte.In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts entdeckten die Mitglieder der Scholle das idyllische Dorf Holzhausen am westlichen Ufer des Ammersees.&nbsp;Dort traf Fritz Erler Anna Hörger (1880 – 1963), seine spätere Ehefrau, die ihm häufig Modell stand. Der einzige Sohn Friedrich kam 1906 zur Welt.&nbsp;1904 baute er zusammen mit seinem Bruder Erich ein Atelierhaus.&nbsp; Ab 1911 wurde das zuvor erweiterte Gebäude auch als Wohnhaus genutzt, ab 1918 war es der ausschließliche Wohnsitz von Fritz Erler und seiner Familie.<figure class="image image_resized" style="width:265px;"><img src="https://lh6.googleusercontent.com/62MdG5fwCtP7iVfLIct22rc4joeldh8RjkqkKILRHQ3R-Dy1UpKwbGhJGid3TS29iWFM25Mu_zG9_vppOz9sutkbU7O94XUmWo-PTvbwoA0XTYV1bWEIntF4QQc-J-zJTr0fR8SSRRE4QRJBy0s" alt="https://www.kunst-tour.de/images/paratouchinline082454abb30a933023.jpg"><figcaption>Das Erlerhaus</figcaption></figure> &nbsp;

Fritz Erler erhielt eine Reihe von Großaufträgen.&nbsp;So gestaltete er 1904 vier Medaillons mit Weinallegorien für den Rosensaal im Weinhaus Trabach in Berlin.&nbsp;1907 Fritz Erler hatte 1906 den Auftrag für fünf Wandbilder für das Wiesbadener Kurhaus mit dem Thema „Die Vier Jahreszeiten“ und „Lebensalter“ erhalten.&nbsp; Die harsche Kritik Kaiser Wilhelms II, der keinen Sinn für moderne Kunst hatte, war nicht nur ein Skandal, sondern brachte auch ein internationales Medienecho mit sich.&nbsp;<figure class="image image_resized" style="width:330px;"><img src="https://lh5.googleusercontent.com/lJpzzY-v7OYAXBBbk6v4K0pVt9WSydC39ZLebRknZpJKaCHr1PMw2StMkp5M6m0PTF8kZFW6XGSu9-B1dp_KW-KMezwzRMNxCfVwmzpAznFP9IA_cVpTISnuRAkv10Ititx-Z5PO2J9WnpQyObA" alt="Ak Wiesbaden in Hessen, Muschelsaal, Wintergarten, mit den Wandgemälden von Fritz Erler Nr. 1826620 - oldthing: Ansichtskarten Postleitzahl 60...-6..."><figcaption>Ansichtskarte Muschelsaal, um 1940</figcaption></figure> &nbsp;

Fritz Erler war dessen ungeachtet auf dem Höhepunkt seines Schaffens und wurde mit weiteren großen öffentlichen Aufträgen bedacht.&nbsp; Seine Ernennung zum königlichen Professor erfolgte zur Jahreswende 1907/08. &nbsp;1908&nbsp; Wand- und Deckenbilder für das Ausstellungsrestaurant der „Ausstellung München 1908“.&nbsp; 1910 Fritz Erler begann mit drei etwa 7 Meter hohen Wandbildern u.a. „Germanische Vorzeit“, für den Festsaal des neuen Rathauses in Hannover. Für diese Arbeiten in Tempera auf Leinwand wurde eigens ein Atelierneubau in Holzhausen errichtet.&nbsp;1913 Fritz Erler wurde mit zwölf unterschiedlich großen Wandbildern für den Sitzungssaal der Münchner Rückversicherungsgesellschaft beauftragt. Als Themen wählte er Sachverhalte, die mit Versicherungsangelegenheiten zu tun hatten.Während des Ersten Weltkriegs war Erler als offizieller Militärmaler an der West- und Ostfront. Seine heroischen und von nationalem Pathos geprägten Motive standen ganz im Dienste der Kriegspropaganda. Die mit einem Werbeplakat von Fritz Ehrler beworbene 6. Kriegsanleihe („Helft uns siegen!“) erzielte mit einer Einnahme von 13,1 Millionen Mark das zweithöchste Ergebnis für die Reichsbank.&nbsp;<figure class="image image_resized" style="width:55.69%;"><img src="https://lh6.googleusercontent.com/UTcfmEKfEAH-4B8G2TOmR4oM_-QNqITZj6gz1bQlV3B6vPFwL5NQvABYYlKQmXikvTOGGhbfoupkXISIp_5fh_7QjfmzMlmqZeAFK6_WG1saGhCwPhXv7RBZsKc1CZiH1QJOf-6eKpd-p9ow71A" alt="Bildpostkarte &quot;Helft uns siegen!&quot; (Historisches Museum der Pfalz, Speyer CC BY-NC-SA)"><figcaption>Abb.: Fritz Erler: Bildpostkarte "Helft uns siegen! Zeichnet Kriegsanleihe". Auf der Rückseite: Entwurf von Prof. Fritz Erler,&nbsp;<a href="https://rlp.museum-digital.de/index.php?t=listen&amp;ort_id=80&amp;cachesLoaded=true">München</a>; gedruckt von Eckstein &amp; Stähle, Kgl. Hofkunstanstalt,&nbsp;<a href="https://rlp.museum-digital.de/index.php?t=listen&amp;ort_id=264&amp;cachesLoaded=true">Stuttgart</a>, Papier/Druck, 14 x 9 cm, Historisches Museum der Pfalz, Speyer &nbsp;</figcaption></figure>&nbsp;1916&nbsp;wurde ihm das „König-Ludwig-Kreuz“ verliehen. &nbsp;

Die Jahre zwischen den Kriegen waren für Fritz Erler schwierig. Gründe hierfür waren die Weltwirtschaftskrise aber auch die Tatsache, dass sich der Kunstgeschmack gewandelt hatte und er sich den avantgardistischen Tendenzen nicht geöffnet hatte.&nbsp; &nbsp;1922 erfolgte seine Ernennung zum Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste München. 1928 wurde Fritz Erler mit dem „Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst“ geehrt, was die hohe Wertschätzung belegt, die Fritz Erler nach wie vor genoss.&nbsp;In dieser Zeit ließ sich Fritz Erler von der ihn umgebenden Landschaft am Ammersee und dem bäuerlichen Leben inspirieren.&nbsp; &nbsp;

1933Da Fritz Erler keine bezahlte Professur und damit kein geregeltes Einkommen hatte, war er auf Aufträge und Verkäufe seiner Werke angewiesen.&nbsp; Die Machtübernahme der Nationalsozialisten und die Gründung der Reichskulturkammer hatten für ihn keine negativen Folgen. Im Gegenteil Fritz Erler erhielt in den 1930er Jahren durchaus Anerkennung. Mit Porträts von Adolf Hitler und anderen Größen des nationalsozialistischen Regimes war er 1939 und 1940 prominent auf der Großen Deutschen Kunstausstellung vertreten.&nbsp;1935 wird Fritz Erler die Hessische Staatsmedaille für hervorragende Malerei verliehen. &nbsp;1937&nbsp; Ein letzter Großauftrag waren die zehn monumentalen Mosaiken für den Hauptsaal der Reichsbank in Berlin.<figure class="image image_resized" style="width:133px;"><img src="https://lh4.googleusercontent.com/4opfl-3lru0EFSdYMSWsweIdE_uBXux4XKZhSK1E3ZS0PmxtmzNLEKMZ1mPZohxWGgQQftXFMahQKLylASFu29HUA4X2YwPBHEyN0YbinOZjaXQzW4_4wNIMiueV17sJLubkknXrkmS_oaphqxQ"></figure> &nbsp;1939/1940 Erlers Lebensabend wurde überschattet von dem tragischen Tod seines Sohnes Friedrich, der in Frankreich der Spionage verdächtigt und 1940 hingerichtet wurde. Der Maler selbst verstarb nur fünf Wochen später am 11. Juni 1940.Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Holzhausen. &nbsp;<figure class="image"><img src="/uploads/Erler_Fritz_Grab_IMG_2810_web_73304f9276.jpg"><figcaption>Grabstätte Fritz Erler, Friedhof Holzhausen © JES Kulturstiftung</figcaption></figure>

Fritz Erler

Fritz Erler

1868 - 1940

Vita

Familie / Kindheit / Jugend

Künstlerische Ausbildung / Studium

Frühe Werke Erster Erfolg

BILDBESCHREIBUNG

Großaufträge

BILDBESCHREIBUNG / ANEKDOTE KRITIK DES KAISERS

Zwischen den Weltkriegen

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