

Aprilsonne
Adolf Münzer, Aprilsonne, 1906, Öl auf Leinwand, 112 x 98 cm, PrivatbesitzDas mittelformatige Ölgemälde „Aprilsonne“ steht in Bezug zu der Serie von Bildern, die Münzer 1905 und 1906 in Holzhausen am Ammersee malte, wo er inzwischen ein kleines Atelierhaus am Weitlesberg hatte. Hier konnten die vor der Natur entstandenen Ölskizzen als Gemälde vollendet werden.Im Unterschied zu den großformatigen Werken „Abseits vom Fest“ und im „Birkenwald“ und dem ganzfigurigen Akt „Die Badende“ fokussiert sich Münzer hier auf die Halbfigur. Dargestellt ist Marie-Therese Dreeßen, die wieder im gelben Kleid mit reichem Bordürenschmuck und passendem Hut vor einer Dreiergruppe von Birkenstämmen Modell steht. Lässig angelehnt steht Mimi, wie Adolf Münzer sie nannte, mit vor dem Oberkörper verschränkten Händen und blickt unter der schattenspendenden Hutkrempe auf den Betrachter. Der Maler rückt sein Motiv und den umgebenden Hintergrund eng zusammen, direkt an die vordere Bildkante. Die gesamte Szenerie ist in frühlingshaftes Sonnenlicht getaucht. Die Malweise ist aufgelöst und lässt den breiten Pinsel gut erkennen. Locker baut der Maler aus rechteckigen, nebeneinandergesetzten Farbelementen Bildfigur und Bäume. Durch seinen zweijährigen Aufenthalt in Paris (1900-1902) und einen Besuch im Künstlerort Barbizon war Adolf Münzer mit dem französischen Impressionismus in Verbindung gekommen. In seinem Werk „Aprilsonne“ zeigt sich dieser Einfluss vielleicht am deutlichsten.Teilen