Weil_Otto-Selbstbildnis-um_1925-Oel_auf_Leinwand-50x37cm-Privatsammlung-web.jpg

Bahnhof Neunkirchen - Wandbild

Fotografie, Otto Weil, um 1925, Familienarchiv
Im Jahr 1924 erhielt Otto Weil, der noch immer über beste Kontakte in seine Heimatregion verfügte, einen großen Auftrag - ein Wandbild für die Schalterhalle des Neunkircher Bahnhofs anzufertigen. Das Bahnhofsgebäude, von dem es heißt, es habe als der schönste Bahnhof der Eisenbahndirektion des Saarlandes gegolten, war 1923 fertiggestellt worden.Dank eines Artikels in der Neunkircher Volkszeitung vom 26. Mai 1924 können wir uns eine Vorstellung von diesem Wandgemälde machen. Im Text ist die doppelte Funktion des mit 4 x 10 m monumentalen Bildes erklärt und es folgt eine ausführliche Beschreibung: „Den Mittelpunkt bildet der Typ eines modernen Warenhauses, das sich auf einem Sockel erhebt, auf dem die Reklame der Firma Joseph Levy Wwe. angebracht ist. Nach diesem Bau streben von beiden Seiten Figurengruppen, die sich in linearer und farbiger Komposition dem strengen architektonischen Aufbau des Mittelfeldes anpassen. Es sind die charakteristischen Typen des Saargebietes aus den verschiedenen Erwerbszweigen. Im Hintergrund erscheint als Silhouette das Hüttenwerg Neunkirchen und die Grube Reden.“Otto Weils Werk ist leider nicht erhalten, da der Neunkirchner Bahnhof bei einem Luftangriff am 27. Mai 1944 weitgehend zerstört wurde. Da das Wandbild bereits 1924 ausführlich in der Presse beschrieben wird, kann Weils Umzug nach Saarbrücken 1928 nicht mit diesem Auftrag zusammenhängen. Es ist aber denkbar, dass er dadurch größere Bekanntheit erlangte und daher wieder in seine Heimatregion übersiedelte.
Teilen