Sommer

Eduard Selzam, Sommer. Zwei im Schatten ruhende Schnitter und eine Wasserträgerin, vor 1890, 79 x 98 cm, Öl auf Leinwand, Privatbesitz, © Angelika Hoegerl
Eduard Selzams Gemälde „Sommer“ wurde von seinen Nachkommen aus dem Kunsthandel erworben.Es ist in der Literatur doppelt dokumentiert:Friedrich von Bötticher führt es unter dem Titel „Sommer. Zwei im Schatten ruhende Schnitter u. eine Wasserträgerin“ als eines von vierzehn Werken Selzams auf. Es wurde 1890 in der Jahresausstellung im Münchener Glaspalast gezeigt und erscheint im Juni 1894 im Katalog des Berliner Auktionshauses Lepke. Damit ist das Bild vor 1890 zu datieren. Im Unterschied zu anderen Werken von Eduard Selzam ist die Malweise aufgelockerter, kleinteiliger und weist auch in der Farbigkeit deutlichere Bezüge zum Impressionismus auf. Dies gilt insbesondere für die sommerliche Vegetation. Die Wiese mit ihren bunten Blumen im Vordergrund und die Blätter der Bäume sind in zahlreichen Grünvaleurs wiedergegeben. Die etwas größere linke Hälfte des Bildes ist verschattet. Dort rasten die Schnitter, zwei junge Männer mit ihren Hüten, halb liegend im Gras. Eine Sichel lehnt an einem Baumstamm links am Bildrand. Die Blicke der Schnitter folgen einem jungen Mädchen, das rechts im Vordergrund im Vorübergehen einen Moment inne zu halten scheint.Die etwas kleinere rechte Seite des Bildes erscheint sonnenbeschienen im hellen Mittagslicht eines heißen Sommertages. Das Mädchen trägt einen Krug in ihrer rechten Hand und gleicht das Gewicht mit dem linken ausgestreckten Arm aus. Offenbar ist der gut gefüllte Wasserkrug recht schwer. Die Wasserträgerin ist in Tracht gekleidet, ein weißes Kopftuch umrahmt das Gesicht. Besonders das rote Mieder steht komplementär und im Kontrast zu dem dominierenden Grün der umgebenden Landschaft.
LITERATURBoetticher, Friedrich von: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts, Bd. II/2, Dresden 1901, S. 740.Kat. Ausst. Illustrirter Katalog der zweiten Münchener Jahres-Ausstellung von Kunstwerken aller Nationen im kgl. Glaspalast 1890, München 1890, S. 36.
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