Adolf Franz Theodor Münzer wird am 05.12.1870 in Pless in Schlesien (polnisch: Pszczyna) geboren.

Malerei

Seine Eltern sind der Jurist und Notar Eduard Florian Adam Münzer (1829 - 1877) und Berta Emilie Auguste Münzer, geb. Frenzel (1842 - 1890). Er hat zwei ältere Geschwister, die drei Jahre ältere Schwester Eva und einen zwei Jahre älteren Bruder namens Alfred. Die Lebensumstände seiner Familie in den Jahren seiner Kindheit sind gut bürgerlich.Aus Münzers 1947 verfassten Lebenserinnerungen geht hervor, dass er ein ebenso phantasievolles, wie künstlerisch begabtes Kind war.Einen erheblichen Einschnitt bedeuten der frühe Tod des Vaters (1877) und der Umzug der Familie nach Breslau im Jahr 1878. Dort besucht Adolf Münzer das renommierte St.-Matthias-Gymnasium, das er Ostern 1886 mit dem „Einjährigen“ abschloss, was der Mittleren Reife entspricht.<figure class="image"><img src="https://adm.kuk.art/uploads/Adolf_Muenzer_Selbstbildnis_als_Neunzehnjaehriger_1889_Bleistift_auf_Papier_30x23cm_Privatsammlung_web_edfbe947ec.jpg"><figcaption>Adolf Münzer, Selbstbildnis als Neunzehnjähriger, 1889, Bleistift auf Papier, weiß gehöht, 30 x 23 cm, Privatsammlung</figcaption></figure>&nbsp;

Im Anschluss an eine Lehre bei dem Dekorationsmaler Georg Heintze besucht Adolf Münzer ab 1888 die Königliche Kunst- und Gewerbeschule in Breslau.&nbsp;Nach eigenen Angaben studiert er bei Prof. Heinrich Irmann (1849 - 1915) und bei Prof. Albrecht Bräuer (1830 - 1897). Vermutlich kommt er bereits dort mit Fritz Erler und Franz Wilhelm Voigt in Kontakt, die in dieser Zeit ebenfalls bei Bräuer studieren.Nach dem Tod seiner Mutter 1890, durch eine Erbschaft von 4.000 Mark unabhängig geworden, geht er nach München. Unter der Matrikelnummer 748 ist er ab dem 20.10.1890 an der Akademie der Bildenden Künste in München in der Naturklasse von Prof. Karl Raupp (1892 - 1914) eingeschrieben.&nbsp;<h5>1893</h5>Im August 1893 hält sich Adolf Münzer erstmals zusammen mit seinem Freund <internallink data-slug="walter-georgi" data-label="Walter Georgi (Artist)" data-kind="artist" data-internal-id="8">Walter Georgi</internallink> am Westufer des Ammersees auf.&nbsp;Im Herbst erhält er den Gestellungsbefehl für den einjährigen Militärdienst, den Adolf Münzer beim 2. Infanterie-Regiment, das in der Münchner Türkenkaserne stationiert ist, absolviert.Direkt nach seiner Entlassung kehrt Münzer an die Münchner Akademie zurück und tritt 1894 in die Malklasse von <internallink data-slug="schueler-bei-paul-hoecker" data-label="Schüler bei Paul Hoecker (Story)" data-kind="story" data-internal-id="132">Paul Hoecker</internallink> ein. Dort findet Münzer endlich die künstlerische Freiheit, nach der er gesucht hat:„1894 trat ich dann in die Klasse von Prof. Höcker ein, der mit seinen Schülern im Sommersemester die Freilichtmalerei betrieb. Endlich war ich an der richtigen Stelle. Schon die Schüler […] Leo Putz, Walter Georgi, […] waren anregend genug zu fruchtbringender Lehrzeit. Ganz abgesehen von der verständnisvollen Lehrtätigkeit Höckers“ (Münzer, S. 30).<figure class="image"><img src="https://adm.kuk.art/uploads/Pause_Malklasse_Professor_Paul_Hoecker_2_1895_Fotograf_unbekannt_Privatsammlung_8dd70dd98c.jpg"><figcaption>Malklasse Professor Paul Hoecker en plein air, Pause, 1895, Fotograf unbekannt, Privatsammlung</figcaption></figure>Besonders die Plein Air Malerei nach dem Vorbild der <internallink data-slug="barbizon" data-label="Barbizon (Story)" data-kind="story" data-internal-id="135">Schule von Barbizon</internallink> - und damit das unmittelbare Malen vor der Natur - ist für Münzer prägend.&nbsp;Von Herbst 1896 bis Frühjahr 1897 hat Adolf Münzer ein Meisteratelier bei Paul Hoecker (Münzer, S. 41).Ab 1895 unternimmt Münzer jeweils im Sommer gemeinsam mit einer Gruppe von Künstlerkollegen Ausflüge nach Holzhausen am Ammersee.&nbsp;Die Gruppe logiert im Gasthof Zimmermann (später Sonnenhof). Dort kommt es natürlich auch zu Kontakten zwischen den Künstlern und ortsansässigen Bauern. Münzer: „Die Gaudi auf beiden Seiten war groß“ (Münzer, S. 44).

Im Jahr 1896 beginnt seine Tätigkeit für die Zeitschrift „<internallink data-slug="jugend-muenchner-illustrierte-wochenschrift-fuer-kunst-und-leben" data-label="Jugend - Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben (Story)" data-kind="story" data-internal-id="44">Jugend</internallink>“, für die er bis 1936 insgesamt 312 Beiträge liefert.&nbsp;<figure class="image"><img src="https://adm.kuk.art/uploads/Adolf_Muenzer_Titelblatt_1898_Jugend_04_11_0169_8636ad6399.jpg"><figcaption>Adolf Münzer, Titelblatt, 1898, Jugend 4 (1899), Nr. 11, S. 169</figcaption></figure>Von 1896 bis 1900 ist Münzer auch Mitarbeiter des „Simplicissimus“. Es entstehen in diesen fünf Jahren immerhin 41 Beiträge.Ein Erfolg in dieser Zeit ist der Gewinn des Ersten Preises des Wettbewerbs für Stollwerck Sammelbilder, verbunden mit einem Preisgeld von 1.000 Mark, den Friedrich Stollwerck, schon damals bekannt für seine Schokoladenprodukte, 1898 erstmals ausgelobt hatte.<h5>Adolf Münzer und die „Scholle“</h5>1899 wird Adolf Münzer Mitglied der <internallink data-slug="die-gruppe-g" data-label="Die Gruppe G (Story)" data-kind="story" data-internal-id="111">Gruppe G</internallink>. Im November desselben Jahres ist er auch Gründungsmitglied der „<internallink data-slug="offizielle-gruendung-der-scholle" data-label="Offizielle Gründung der „Scholle“ (Story)" data-kind="story" data-internal-id="112">Scholle</internallink>“. Münzer berichtet: „Im Jahr 1899 tat sich eine Anzahl junger Künstler zusammen und gründeten die Vereinigung „Scholle“. Es waren dies die Maler: Fritz und Erich Erler, Walter Georgi, Reinhold Max Eichler, Adolf Münzer, Max Feldbauer, Walther Püttner, Wilhelm Voigt, Gustav Bechler, Adolf Höfer, Weise, denen später Leo Putz beitrat“ (Kunstakademie Düsseldorf, S. 2).Im Eintrag vom 28. März 1903 wird er im Vereinsregister des Königlichen Amtsgerichts München I als Scholle-Mitglied aufgeführt und bleibt Mitglied der Künstlergruppe bis zur Auflösung 1911.<h5>Jährliche Ausstellungsbeteiligung im Glaspalast</h5>Adolf Münzer beteiligt sich von 1899-1909 an allen Ausstellungen im Münchner Glaspalast, bei denen die „Scholle“ vertreten ist.&nbsp;1910 fehlt die „Scholle“ bei der jährlichen Münchener Kunstausstellung und bei der letzten Ausstellungsbeteiligung der „Scholle“, 1911, ist Münzer nicht mehr dabei.

1900 hält sich Adolf Münzer in Paris auf, wo die berühmte Weltausstellung stattfindet. Die ersten Zeichnungen, die während seines zweimonatigen Besuchs entstehen, veranlassen den Verleger der Jugend, Georg Hirth, ihn zu einem längeren Aufenthalt in der französischen Hauptstadt zu ermutigen, „… was ich brennend gern tat“, so schreibt er in sein Tagebuch (Münzer, S. 62).<figure class="image"><img src="https://adm.kuk.art/uploads/Adolf_Muenzer_Schaeferspiel_in_Trianon_Jugend_07_20_0327_f54c83a6d1.jpg"><figcaption>Adolf Münzer, „Schäferspiel“ in Trianon, in: Jugend 7 (1902), Nr. 20, S. 327&nbsp;</figcaption></figure>Vom 22. Oktober 1900 bis September 1902 lebt Münzer nun ständig in Paris. Er wohnt in einem großen Haus am Boulevard Clichy 104 auf dem Montmartre.1901 und 1902 fährt er im Sommer in das Seebad Trouville und hält sich 1902 kurz vor seiner Rückkehr nach Deutschland in <internallink data-slug="barbizon" data-label="Barbizon (Story)" data-kind="story" data-internal-id="135">Barbizon</internallink> auf (Münzer, S. 65, 87).Nach seiner Rückkehr aus Paris (1903) wohnt Adolf Münzer für ein Jahr bei seinem Freund Leo Putz in der Pettenkoferstraße 35 in München.&nbsp;

Adolf Münzer zieht in den kommenden Jahren häufig innerhalb Münchens / Schwabings um.1904 und 1905 ist er in der Rottmannstraße 16 gemeldet, 1906 wohnt er in der Giselastraße 6, 1907 und 1908 schließlich in der Lessingstraße 8.1909 ist er dann bereits in „Obercassel – Düsseldorf“, Arminiusstr. 99a, gemeldet.<h5>Begegnung in der Silvesternacht 1903</h5>In der Silvesternacht 1903 begegnet Adolf Münzer Marie-Therese Dreeßen (geb. von Vestenhof, 1878-1958), die später, 1908 nach ihrer Scheidung, seine Frau wird. Sie steht für zahlreiche Gemälde Modell.Den Sommer verbringt er zusammen mit den „Scholle-Freunden“ in Holzhausen am Ammersee. Die Gruppe logiert im Gasthof Zimmermann. Die Stimmung dieser unbeschwerten Tage beschreibt Erich Erler in seinen Lebenserinnerungen aus dem Jahr 1945:„Wir besetzten alle Zimmer des einzigen Gasthauses. Wir verteidigten eifersüchtig unser Heim gegen Fremde. Abends sangen wir zur Gitarre, die Fritz und Münzer meisterhaft spielten, mit den Bauern […]. Es wurden viele Bowlen gebraut. Es wurde getanzt, denn es kamen aus der Stadt auch Mädchen zu Besuch, Malerinnen und die Freundinnen mancher von uns. Festmähler versammelten die Freunde der ‚Scholle‘. Äußerstes Interesse für die Umgegend hatten einige Badefeste“ (zitiert nach Münzer, S. 97).Am 30. September 1903 wird im Rohbau des Hauses von <internallink data-slug="walter-georgi" data-label="Walter Georgi (Artist)" data-kind="artist" data-internal-id="8">Walter und Malwine Georgi</internallink> gefeiert.<figure class="image"><img src="https://adm.kuk.art/uploads/Malwine_Georgi_und_Marie_Theres_Dreessen_Holzhausen_am_Ammersee_1904_Fotograf_unbekannt_Privatsammlung_web_18bb177848.jpg"><figcaption>Malwine („Wina“) Georgi und Marie-Therese („Mimi“) Dreeßen, 1904, Holzhausen am Ammersee, Fotograf unbekannt, Privatsammlung</figcaption></figure><h5>1904&nbsp;</h5>Der Fotoapparat, den Münzer sich gekauft hatte, wird ein wichtiges Instrument bei der Motivsuche, der Bildkomposition und zum Studium der Lichtverhältnisse.&nbsp;Im Juni 1904 feiert man die Einweihung des Georgi Hauses in Holzhausen.<figure class="image"><img src="https://adm.kuk.art/uploads/Atelierfest_bei_Georgi_1903_sw_Fotografie_Fotograf_unbekannt_Privatsammlung_17b9c37940.jpg"><figcaption>Atelierfest bei Georgis in Holzhausen, (v.l.n.r.) Malwine Georgi, Adolf Münzer, Leo Putz, Reinhold Max Eichler, Ilse Eichler, Fritz Erler, Anna Erler, Erich Erler, Marie-Therese Dreeßen, 1903, sw-Fotografie, Fotograf unbekannt, Privatsammlung</figcaption></figure>Auch die Fertigstellung des Rohbaus des Hauses von Fritz Erler am 20. Dezember 1904 in Holzhausen am Ammersee wird groß gefeiert. Spätestens damals wird Münzer auch den Wunsch verspürt haben, hier zu bauen.<h5>1905</h5>Im Februar 1905 kann Münzer dank der großzügigen Auszahlung von Tantiemen aus dem Verkauf von Einzeldrucken durch den Herausgeber der Zeitschrift „Jugend“, Georg Hirth, sein erstes Grundstück in Holzhausen erwerben. Er beginnt mit dem Bau eines Atelierhauses, das im September 1905 fertiggestellt wird.<figure class="image"><img src="https://adm.kuk.art/uploads/Muenzer_Atelierhaus_Holzhausen_1905_Fotograf_unbekannt_Privatsammlung_3d33b7a412.jpg"><figcaption>Adolf Münzer und Marie-Therese Dreeßen vor dem neuen Atelierhaus (heute: Am Weitlesberg), Holzhausen am Ammersee, 1905, sw-Fotografie, Fotograf unbekannt, Privatsammlung</figcaption></figure>Zahlreiche wichtige <internallink data-slug="mimi-die-dame-im-birkenwald" data-label="Mimi, die Dame im Birkenwald (Story)" data-kind="story" data-internal-id="137">Figurenbilder</internallink>, für die Marie-Therese Dreeßen Modell stand, entstehen im Freien.&nbsp;1906 malt Adolf Münzer das ovale Bild <internallink data-slug="die-goldenen-tage" data-label="Die goldenen Tage (Story)" data-kind="story" data-internal-id="140">„Die goldenen Tage“</internallink>, das im Speisezimmer des Münchner Kunsthändlers Franz Josef Brakl in der Lessingstraße hing.1906 ist Adolf Münzer mit drei Großformaten an der Jahresausstellung in München beteiligt.Auch in den folgenden Jahren geht das fröhliche Leben in Holzhausen weiter.1907 kommt es zu einem Skandal, da die mit Dr. Theo Dreeßen verheiratete Marie-Therese auf Münzers Aktbildern zu erkennen ist. So kommt es zur Scheidung von ihrem ersten Ehemann. Adolf Münzer und Marie-Therese heiraten am 6. Oktober 1908.<figure class="image"><img src="https://adm.kuk.art/uploads/Adolf_Muenzer_Dreessen_unbekannt_Malwine_Georgi_Walter_Georgi_1906_07_Fotograf_unbekannt_Privatsammlung_9742cb8fb7.jpg"><figcaption>Faschingsgaudi - Adolf Münzer, Marie-Therese Dreeßen (hinten), Ilse Eichler, Malwine Georgi, Walter Georgi (v.l.n.r.), 1907, sw-Fotografie, Fotograf unbekannt, Privatsammlung</figcaption></figure>

1909 wird Adolf Münzer zum Leiter der Malklasse an der Kunstakademie Düsseldorf ernannt, ein Lehramt, das er bis 1932 innehat.Den Mai des Jahres verbringt die Familie Münzer in Holzhausen. Der erste Sohn Florian wird in der Kirche von Utting getauft.„Baden am neuen Platz im Ammersee (Seeholzgrundstück) / Holzhausen! Unser Garten, Wiesen und Bäume grün, die ganze Erde im vollen Saft, mein Schatz, wie werd ich je soviel Liebe vergelten?“ (Münzer S. 133)&nbsp;Die Jahre 1909-1915 sind für Adolf Münzer die erfolgreichsten, er ist auf dem Höhepunkt seines Ruhmes angekommen und erhält zahlreiche große Aufträge.Für das Landeshaus / Ständehaus in Düsseldorf schafft er sieben Wandbilder, für das <internallink data-slug="der-plenarsaal-im-bezirksregierungsgebaeude-duesseldorf" data-label="Der Plenarsaal im Bezirksregierungsgebäude Düsseldorf (Story)" data-kind="story" data-internal-id="134">Bezirksregierungsgebäude</internallink> malt Münzer ein riesiges Deckengemälde und acht Wandbilder.<figure class="image"><img src="https://adm.kuk.art/uploads/Adolf_Muenzer_Deckenbild_Plenarsaal_Regpraesidium_Duesseldorf_Gesamtansicht_Privatsammlung_c68c8f89ad.jpg"><figcaption>Adolf Münzer, 1915, Gesamtansicht Deckenbild Plenarsaal Regierungsgebäude Düsseldorf, Fotograf unbekannt, Privatsammlung&nbsp;</figcaption></figure>Weiter erhält er den Auftrag, fünf Wandbilder für das <internallink data-slug="wandbilder-im-hoftheater-stuttgart" data-label="Wandbilder im Hoftheater Stuttgart (Story)" data-kind="story" data-internal-id="136">Stuttgarter Hoftheater</internallink> zu malen.&nbsp;Auch wird er in Düsseldorf in den altehrwürdigen und renommierten Künstlerverein <internallink data-slug="mitglied-im-malkasten" data-label="Mitglied im „Malkasten“ (Story)" data-kind="story" data-internal-id="130">„Der Malkasten“</internallink> aufgenommen. Dort engagiert er sich über viele Jahre.Holzhausen wird für Münzer ein „ruhender Pol“, dort verbringt die Familie den Urlaub im Sommer, kommt aber auch zu mehreren Besuchen im Lauf des Jahres.1911 lässt sich Adolf Münzer ein Sommerhaus neben sein Atelier bauen, in regional-typischer Holzbauweise.<figure class="image"><img src="https://adm.kuk.art/uploads/Adolf_Muenzer_Marie_Therese_Dreessen_Sommerhaus_Holzhausen_1912_Fotograf_unbekannt_Privatsammlung_web_59d4d871af.tif"><figcaption>Adolf Münzer und Marie-Therese Dreeßen vor dem Sommerhaus in Holzhausen am Ammersee, 1912, sw-Fotografie, Fotograf unbekannt, Privatsammlung</figcaption></figure>Bis um 1913 investiert Münzer die reichlich fließenden Einnahmen in Grundstücke am Ammersee, u.a. in ein Seegrundstück, das letzte vor dem Seeholz. Dieses ist jahrelang der Badestrand für die Münzers und ein zentrales Motiv für den Maler.<figure class="image"><img src="https://adm.kuk.art/uploads/Marie_Therese_Dreessen_Toechter_Architekt_Veil_1919_Fotograf_unbekannt_Privatsammlung_web_85f3b1eb65.jpg"><figcaption>Marie-Therese Dreeßen mit den beiden Töchtern des Architekten Theodor Veils im Ammersee, 1910, sw-Fotografie, Fotograf unbekannt, Privatsammlung</figcaption></figure><h5>1915</h5>1915 kommt Münzer als Kriegsmaler an die Front, die Eindrücke von Krieg, Leid und Zerstörung sind schockierend und führen zu einer großen Verunsicherung.<figure class="image"><img src="https://adm.kuk.art/uploads/Adolf_Muenzer_Portrait_des_Generalmajor_Hamann_1915_Bleistift_und_Kohle_auf_Papier_45x35cm_Privatsammlung_e4d95cb5c6.jpg"><figcaption>Adolf Münzer, Porträt des Generalmajor Hamann, 1915, Bleistift und Kohle auf Papier, 45 x 35 cm, Privatsammlung</figcaption></figure>1919 entwirft Adolf Münzer ein Mosaik der Mater Dolorosa (Schmerzensmutter), für eine kleine <internallink data-slug="votivkapelle" data-label="Votivkapelle (Story)" data-kind="story" data-internal-id="144">Kapelle</internallink>, die Josef Baur für seinen gefallenen Sohn hatte errichten lassen.Auch für Münzer als Maler bedeuten die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg eine Zeitenwende. Es folgen Jahre der Krise, Adolf Münzer erhält kaum Aufträge. Neben der Inflation wird der sich wandelnde Kunstgeschmack ein großer Nachteil. Mitte der 1920er Jahre kommt es auch vermehrt zu Auseinandersetzungen mit Kollegen an der Düsseldorfer Akademie.Erst nach 1924 verbessert sich die wirtschaftliche Lage des Malers wieder.&nbsp;

1932 erfolgt die Entlassung von Adolf Münzer an der Düsseldorfer Akademie.In einem Zeitungsartikel vom 1. April 1932 wird über sein Ausscheiden aus dem Lehramt und die Versetzung in den vorläufigen Ruhestand berichtet. Als Grund für die Entlassung werden Sparmaßnahmen des preußischen Staates angegeben.Die Zeit des Nationalsozialismus bedeutet für Adolf Münzer auch die Suche nach Anerkennung bei den neuen Machthabern.<h5>1933&nbsp;</h5>Der Urlaub in Holzhausen bringt Ablenkung mit Besuchen bei den Holzhauser Künstlerkollegen Gasteiger, Thöny, Clara Ewald, Kurt Kühn und Wina Georgi. Damals entstehen Akte und Badeszenen nach Modellen aus Holzhausen.&nbsp;<h5>1936</h5>1936 kann Münzer endlich wieder einen großen Auftrag verbuchen. Acht Wandgemälde für den neuerrichteten Bahnhof in Düsseldorf schafft er unter Aufbietung aller seiner Kräfte zwischen dem 8. März und 2. Oktober.&nbsp;<h5>1937</h5>1937 fasst Münzer den Plan zum endgültigen Umzug nach Holzhausen:„Ich verkaufte die Seegrundstücke und baute mit diesem Geld und meiner Lebensversicherung ein massives Winterhaus auf einem von Frau Georgi gekauften Grundstück“ (Münzer, S. 217).&nbsp;<figure class="image"><img src="https://adm.kuk.art/uploads/Adolf_Muenzer_Fertigstellung_des_neuen_Winterhauses_Holzhausen_1938_Fotograf_unbekannt_Privatsammlung_4ac199b372.jpg"><figcaption>Adolf Münzer, Das neue Winterhaus in Holzhausen (damals Haus Nr. 62), 1939, sw-Fotografie, Fotograf unbekannt, Privatsammlung</figcaption></figure>Im selben Jahr ist er mit zwei Gemälden, „Villa Wahnfried“ und „Die Markenburg“, bei der Weltausstellung in Paris vertreten.<h5>1938</h5>1938 verlässt Münzer Düsseldorf und zieht ganz nach Holzhausen. Auf der Meldekarte ist das Datum des Umzugs am 23.05.1938 vermerkt.<figure class="image"><img src="https://adm.kuk.art/uploads/Fotografie_Alice_Florian_Mimi_Adolf_Muenzer_1938_Fotograf_unbekannt_1b0ac65b57.jpg"><figcaption>Alice (Verlobte), Florian Münzer mit Eltern Mimi und Adolf Münzer vor dem Haus der Deutschen Kunst München, 1938, Fotograf unbekannt, Privatsammlung</figcaption></figure>1939 erfolgt die Fertigstellung des Winterhauses.<h5>1953&nbsp;</h5>Am 24.1. verstirbt Adolf Münzer, er wird auf dem Friedhof in Holzhausen beigesetzt.

Akademie der Bildenden Künste München, Matrikelbücher, Matrikelbuch 3, 1884 – 1920, Adolph Münzer, URL: https://matrikel.adbk.de/matrikel, [zuletzt abgerufen am 26.08.2024]Jugend-Wochenschrift, Personenliste, Münzer Adolf, URL: http://www.jugend-wochenschrift.de, [zuletzt abgerufen am 09.09.2024]Kataloge der Kunstausstellungen im Münchner Glaspalast 1869-1931, URL: https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-CMS-0000000000004471, [zuletzt abgerufen am 10.09.2024]Kunstakademie Düsseldorf, Archiv, Handschriftlicher Lebenslauf Adolf Münzer, 16.01.1951Münzer, Florian: Adolf Münzer, Eine Künstlerbiographie zwischen Kaiserzeit und Bundesrepublik, Utting 2016.Simplicissimus, Personenliste, Münzer Adolf, URL: http://www.simplicissimus.info [zuletzt abgerufen am 09.09.2024]Stadtarchiv Düsseldorf, Meldekarte, Film-Nr. 7-4-3-213.0000, Adolf Münzer, 23.05.1938Stadtarchiv Düsseldorf, Zeitungsartikel vom 01.04.1932, ohne weitere Angaben

Adolf Münzer

Adolf Münzer

1870 - 1953

Vita

Familie, Kindheit, Jugend

Künstlerische Ausbildung und Studium

Anfänge und Frühwerk

Zeit in der Seine Metropole

Von der Isarmetropole an den See

Mittlere Werkphase und Erfolge

Zeit des Nationalsozialismus, Alter und Spätwerk

Literatur

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